Slow travel mit Edith Werner
Rezensionen
Der Titel "Asien für Anfänger" ist nur teilweise richtig. Das Buch
bietet mehr! Für den Singapur-Neuling wie auch für den
Singapur-Experten, ist das Buch absolut lesenswert. Der
Erstreisende kann sich auf einfache Weise in die Stadt des
Merlion einlesen. Der Singapur Wiederkehrer findet viele
Hintergründe und Erklärung für die Besonderheiten der Stadt.
Man sieht und kennt die Dinge, nun weiß man, warum sie so
sind und woher sie kommen.
Edith Werner schafft durch die genaue Beschreibung des Lebens
der Menschen vor Ort einen direkten Einblick in die Weltstadt.
Sie nimmt den Leser an die Hand und spaziert mit ihm durch die
Metropole. In jedem der 11 Kapitel wird sich Singapur aus einem
anderen Blickwinkel gewidmet. Diese Nähe und der angenehme
Erzählstil machen das Buch kurzweilig und erzeugen eine Vorfreude auf
die Stadt. Der ideale Zeitpunkt zum Lesen ist auf dem Hinflug nach
Asien. Mit der Landung ist man körperlich und Stimmungsmäßig in
Singapur angekommen. Wenn man was an dem Buch zu bemängeln hat,
sind es die wenigen Bilder. Die hätten der Lektüre nicht geschadet. Aber
"Asien für Anfänger" überzeugt auch so. Eine klare Kaufempfehlung von
mir."
Stefan Plep www.die-reise-welt.net
Nachdem Edith Werner uns Leser Buenos Aires so richtig schmackhaft
gemacht hat, zog es sich weiter Richtung Westen, über die Datumsgrenze
ins total gegensätzlich Singapur. Nach pittoresken Häusern und
Leidenschaft, nun die nüchterne Moderne einer der Städte mit der
höchsten Lebensqualität.
Singapur ist Fluch und Segen zugleich. Zum einen regiert seit über einem
halb Jahrhundert eine einzige Partei – das kann nicht gut gehen. Zum
anderen wird durch eben diese Partei die Politik der Toleranz gelebt und
beschworen. Ja, Toleranz und Akzeptanz ist lernbar und lebenswert.
Edith Werner ist keine Forscherin mit Schmetterlingsnetz, die auf
Teufel-komm-raus die ereignisreiche Stadt Singapur erkundet. Vielmehr
lässt sie sich treiben. Schließlich ist es ihr Wohnsitz. Und wer könnte uns
Lesern die Stadt besser näher bringen als jemand, der tagein tagaus das
Treiben der Metropole erlebt?!
Mit unverwechselbarer Verve beschreibt sie ein Fest, bei dem ein
besonderer Kleiderzwang herrscht. Frauen müssen ein Kabaya tragen. Die
Beschreibung selbigen ist derart detailreich, dass es vor dem geistigen
Auge erscheint.
Sie kennt die schönsten und interessantesten Viertel, weiß wie es bei den
verschiedenen Hochzeitszeremonien zugeht. Singapur ist nicht nur auf
dem Papier ein Schmelztiegel der Kulturen und Religionen. Jeder lässt
dem anderen genügend Raum zu seiner Entfaltung.
Als Handelsplatz war ist und ist Singapur einmalig in der Welt. Nicht
umsonst haben über eintausend deutsche Firmen hier ihren Sitz oder eine
Dependance. Mehr als 7000 Deutsche nennen Singapur ihre Wohnort,
viele sogar Heimat.
Wenn Edith Werner durch ihr Singapur streift, entdeckt sie immer etwas
Neues. Singapur unterwirft sich einem ständigen Wandel. Dennoch
bleiben althergebrachte Traditionen erhalten. Wie etwa der, dass man
kleine Klöße ins Wasser wirft. Vor knapp 2300 Jahren stürzte sich ein Poet
in die Fluten, weil er den Zustand des Landes nicht mehr ertragen konnte.
Freunde von ihm wollten die Fische mit diesen Klößen davon abhalten
den geliebten Weggefährten nicht zu fressen, sondern sich an den Klößen
zu laben.
Über Singapur zu erzählen und zu schreiben, konnte Stunden, ja sogar
Tage und Wochen dauern. Es würde nie langweilig werden. Und genauso
verhält es sich mit diesem Büchlein. Die 131 Seiten lesen sich viel zu
schnell. Viel zu schnell ist die letzte Seite erreicht. Das Reisefieber klettert
in schwindelerregende Höhen. Man dürstet förmlich nach einer
Fortsetzung. Die gibt es noch nicht. Und das ist das einzige, was es an
diesem Buch zu bemängeln gibt.
Karsten Koblo, www.aus-erlesen.de, Rubrik Reiseimpressionen
Neugierig auf die Welt