Slow travel mit Edith Werner
Mit dem Blick des Insiders, ohne die nötige Distanz
der Zugereisten schon ganz verloren zu haben,
erzählt Edith Werner, die seit drei Jahren in
Argentinien lebt, von einer der aufregendsten
Megastädte der Südhalbkugel. Buenos Aires,
Zentrum der Kultur, des Tangos, des Theaters, aber
auch lautstarker Protestmärsche, lässt niemanden
kalt. Eine Hauptrolle in dieser Liebesgeschichte mit
kleinen Missverständnissen und großen
Entdeckungen spielen die Porteños: Die Einwohner
der 11 Millionen-Stadt kann so leicht nichts
erschüttern, und wenn's einmal arg kommt, hilft ein
Cafecito, ein tiefschwarzer Kaffee. Das Buch ist kein
Reiseführer im engeren Sinn, obwohl die
touristischen Highlights nicht zu kurz kommen.
Viel spannender ist es, am normalen Leben dieser
verrückten Stadt teilzunehmen.
Vorschau:
Die große Messehalle ist gerappelt voll. Auf der
Bühne tanzen Paare aller Alterstufen um den großen
Preis des Internationalen Tangowettbewerbs. Die
junge Frau neben mir fällt mir auf, weil sie Deutsch
spricht. Für vier Wochen ist sie aus Darmstadt
hergekommen, um den Tanz zu erlernen, der seine
aficionados süchtig macht. Schnitt. Am zweiten Tag
meines Buenos Aires-Abenteuers stürze ich auf den
Balkon. Ich höre dumpfe Trommelschläge und sehe
eine Menschenmenge mit Plakaten unten
vorbeiziehen. Eine Krise? Ein Staatstreich? Mein
Nachbar beruhigt mich. Es ist nur eine der fast
täglich durch die Innenstadt ziehenden
Protestgruppen. Buenos Aires ist wohl die einzige
Stadt, in der Protestmarsch-Organisierer, piquetero,
ein Beruf ist.
148 Seiten, Englische Broschur, Illustrationen
ISBN 978-3-940756-75-6
Wiesenburg Verlag: Reihe Reiseimpressionen
Im Dezember 2009 erschienen
15,80 € (D)
Erhältlich im Buchhandel, beim Wiesenburg Verlag
über buchhandel.de
Neugierig auf die Welt